Schlucken

Schlucken (Dysphagie) Das Schlucken ist ein hochkomplexer automatisierter Vorgang, der ca. 2000 Mal am Tag stattfindet. 26 Muskelpaare und 5 Hirnnerven sind daran beteiligt. Wenn das Schlucken eingeschränkt ist oder vorübergehend nicht mehr auf normalem Wege funktioniert, ist das nicht nur ein erheblicher Einschnitt in der Lebensqualität, sondern es drohen auch Gefahren, die durch das Verschlucken oder Steckenbleiben von Nahrung im Hals verursacht werden. Das Schlucken folgt einer Reaktionskette, ist sie durch eine kleine Störung irritiert, können geringe Manöver helfen die Abläufe beim Schlucken zu stabilisieren. Ist das Schlucken durch eine schwerwiegende Erkrankung wie z.B. durch einen schweren Schlaganfall, Wachkoma, Parkinsonerkrankung, ALS, Multiple Sklerose oder Myasthenia gravis beeinträchtigt, sind häufig mehrere Strukturen vorübergehend beschädigt und erfordern schnelle Hilfe und hochfrequente Therapie. Im manchen Fällen ist das Anlegen einer Trachealkanüle erforderlich um zu verhindern, dass Speichel in die Atemwege gerät. Bei der Auswahl der Therapie nach eingehender klinischer und apparativer Diagnostik ist die Sicherung der Atemwege oberstes Gebot. Zudem ist die Verbesserung der Lebensqualität durch das Wiederherstellen eines gut ablaufenden Schluckvorgangs und möglicherweise das Training eines Kompensationsmanövers , Bewegungsübungen und Atem- Schluckübungen von Bedeutung. In meiner Laufbahn als Logopädin habe ich mich in meiner Bachelorarbeit mit vielen Studien zum Thema Trachealkanüle und Schlucken beschäftigt. In meiner praktischen Tätigkeit in der neurologischen Klinik durfte ich über 20 Jahre Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern und Trachealkanülen behandeln.Sehr hilfreich in der Diagnostik und Therapie waren die bildgebenden Verfahren ( FEES) , die sehr häufig in der Klinik durchgeführt werden. 2018 absolvierte ich die Prüfung um ein Ausbilder Zertifikat erhalten.( FEES Ausbilderzertifikat) 2017 habe ich eine Weiterbildung zur Fachtherapeutin für Dysphagie abgeschlossen und habe meinen Vater 2 Jahre mit einem Kopf-Hals-Tumor und Trachealkanüle betreut. Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen. Funktioniert das Schlucken nicht, wird die Lebensqualität und das soziale Leben erheblich eingeschränkt.Diesem Umstand gilt es gemeinsam umzugestalten.